Die Hochschule

‹‹ zurück

Erfahrungen (Er-)zählen

Foto: Prof. Dr. M. Bieniok

Unter dem Titel „ERFAHRUNGEN (ER-)ZÄHLEN – Diskriminierungssensible, intersektionale Perspektiven auf Erstversorgung bei sexualisierter Gewalt und/oder Gewalt im sozialen Nahraum – Ergebnisse einer qualitativen Studie“ wurden erste Forschungsergebnisse im Rahmen des Projekts SeGewPa (unter der Leitung von Prof. Dr. Dr. Hürrem Tezcan-Güntekin, angesiedelt an der Alice Salomon Hochschule Berlin und gefördert durch IFAF) von Prof. Dr. M. Bieniok auf dem 30. Kongress Armut & Gesundheit (17. - 18. März 2025) vorgestellt.


Inhaltliches & Methodisches

Im Zentrum der intersektionalen und partizipativen Studie stehen die Perspektiven von Menschen mit Gewalterfahrung. Das Interviewsetting sowie thematische Gewichtung der narrativen Interviews wurde von den Betroffenen bestimmt, wobei sie machtkritisch, traumasensibel, mehrsprachig durch ein geschultes und themenspezifisch sensibilisiertes Team geführt wurden (Loch & Rosenthal, 2002). Die transkribierten Interviews wurden mit der intersektionalen Mehrebenenanalyse nach Winker & Degele (2011) sowie einer qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring (2019) analysiert. Co-Forschenden begleiten den gesamten Forschungsprozess. Durch diese Analysen konnten Bedarfe und Ansätze zum Abbau von Barrieren sowie zur Verbesserung der Erstversorgung nach Gewalterfahrungen identifiziert werden.


Ergebnisse & Fazit

Bisherige Versorgungsangebote werden als wenig bis gar nicht traumasenisbel eingeschätzt, ebenso wird eine geringe Diversitätssensibilität und Diskriminierungssensibilität konstatiert. Unter anderem stellen systemische, lösungsorientierte und traumasensible Gesprächsführungstechniken vielversprechende und bedürfnisorientierte Lösungsansätze dar. Hieraus lässt sich zudem ein Bedarf nach entsprechenden Qualifizierungsmöglichkeiten für medizinisches Personal in der Erstversorgung ableiten.
 

‹‹ zurück