Gastvortrag und Diskussion mit Prof. Dr. Albert Scherr am 04.11.2025 von 18:30 bis 19:30 Uhr (online, via Webex)
Der Bildungsauftrag der Jugendhilfe umfasst weit mehr als eine kompensatorische Unterstützung schulischer Bildung: Er zielt auf die Förderung von Selbstbildung, sozialer Teilhabe und gesellschaftlicher Handlungsfähigkeit junger Menschen. Und doch muss die Soziale Arbeit - sofern sie sich als umfassende Hilfe zur Lebensführung versteht - anerkennen, dass formale Bildung die Lebenschancen ihrer Adressat*innen maßgeblich prägt. Die Kinder- und Jugendhilfe ist deshalb aufgefordert zu diskutieren, welchen Beitrag sie zur Ermöglichung schulischer Bildungserfolge von Kindern und Jugendlichen aus sozial benachteiligten Familien leisten kann.
Albert Scherr ist Professor Emeritus für Soziologie an der Pädagogischen Hochschule Freiburg. Seine Arbeits- und Forschungsschwerpunkte liegen in der Systemtheorie, der Migrations- und Rassismusforschung, der Bildungssoziologie sowie der Soziologie Sozialer Arbeit. Er beschäftigt sich unter anderem mit Fragen sozialer Ungleichheit und den gesellschaftlichen Bedingungen professionellen Handelns in der Sozialen Arbeit.
Das Projekt gelB – Unwahrscheinliche Bildungskarrieren untersucht, ob, wie und unter welchen Bedingungen außerschulische Angebote der Kinder- und Jugendhilfe – z. B. offene Jugendarbeit, ambulante Hilfen zur Erziehung, Heimerziehung – in sozial und räumlich benachteiligten Lebenslagen einen Beitrag zu erfolgreichen Bildungsprozessen leisten.
