Exkursion Kinderheim Königsheide/A. S. Makarenko in Berlin-Johannisthal (09.10.2025)

Am 09. Oktober 2025 besuchten die 16 Studierenden des berufsintegrierenden Bachelorstudiengangs Heilpädagogik das Gelände des ehemaligen DDR-Normalheims Königsheide in Berlin-Johannisthal. In den Jahren 1952/1953 wurde dieses größte Kinderheim der DDR (600 Kinder/Jugendliche, 0-18 Jahre) in der Königsheide errichtet, 1968 nach dem sowjetischen Pädagogen Makarenko „Heimkombinat A. S. Makarenko“ benannt, später als Hilfsschule genutzt und 1998 geschlossen. Initiatorin dieses Projekts war Edith Donat, eine kommunistisch orientierte Reformpädagogin mit jüdischen Wurzeln, die 1946 nach Deutschland zurückkehrte.

Das Gelände und die Gebäude mit der besonderen Architektur und der „sozialistischen Kunst am Bau“ stehen unter Denkmalschutz. 2016 wurden die Gebäude, in denen im Laufe der Zeit ca. 25.000 Kinder untergebracht waren, zu einer Wohnanlage und 2018 eröffnete im Eingangsbereich das Informations- und Begegnungszentrum (IBZ) Königsheide. Es dient als Begegnungsstätte ehemaliger Heimkinder, von denen einige heute als „Zeitzeug:innen“ vom Aufenthalt im Heim und den Auswirkungen auf ihr Leben berichten. Der Verein bemüht sich seit 2008 um die Aufarbeitung der Heimgeschichte.

Diese Exkursion fand im Modul Pädagogik statt, in dem sich die Studierenden mit der Kollektivpädagogik auseinandersetzten und wurde von Prof. Dr. Martina Loos organisiert. Frau Sabrina Knüppel, die Vorsitzende des Vereins der Königsheider Eichhörnchen, lud die Gruppe zunächst in das Vereinshaus ein, um dort bei Kaffee und Keksen die Ausstellung über die Geschichte dieses ehemaligen DDR-Normalheims zu betrachten. Danach fand eine beeindruckende Führung über das Gelände mit seinen restaurierten Gebäuden statt. Die Studierenden erfuhren sehr viel über die sich im Laufe der Zeit verändernde Lebenswelt der Heimkinder und die unterschiedlichen kollektivpädagogisch-sozialistischen Konzepte.